Skip to content
Ute Pelzer-Gabriel | Atmen gegen Stress und Traume © joexx.de

Atmen gegen Stress und Trauma

Vielleicht kennen Sie das: Aufgrund eines Unfalls oder einer anderen traumatisierenden Erfahrung haben Sie plötzlich Angst entwickelt. Eine Angst oder Unsicherheit, die sie in vergleichbaren Situationen des Ursprungs befällt. Und dann sagt jemand „Mensch, das ist doch nur in Deinem Kopf!“. Stimmt, es ist in Ihrem Kopf. Aber nicht nur. Es ist auch in Ihrem Körper. Ihre Sinnesorgane leiten die Umgebungsreize über die Nerven in die in den tieferen Regionen des Gehirns, wo sie blitzschnell als Gefahr eingeordnet werden. Daraufhin zeigt Ihnen Ihr Körper wahrnehmbare Körperempfindungen von Schwäche, weichen Knien, schwitzenden Händen, Herzklopfen und einem flauen Gefühl im Bauch. Dass sich auch bereits die Muskeln angespannt haben und die Atmung flacher geworden ist, ist Ihnen gar nicht bewusst. Ihr Blick hat sich „vertunnelt“. Ihr Körper meldet „Gefahr“.

Und nun denkt auch Ihr Kopf „Uh, hier muss ich vorsichtig sein!“. Jeglicher Versuch sich mit dem Verstand und Worten wie „Es ist doch gar nichts!“ „Alles ist gut!“ zu beruhigen überzeugt Ihren Körper nicht. Der Körper bleibt in Alarmbereitschaft. Und wenn Ihnen dann noch bewusst wird, dass Sie Angst haben und auch noch denken „Oh, ich habe Angst!“, dann verstärkt sich Ihre Stressreaktion noch mehr und sie fühlen sich innerlich so unter Druck, dass sie kurz vorm weglaufen, losschlagen oder erstarren sind.

Wie kommen sie aus diesem Stress-Wirbel wieder raus?
Was können sie tun um Ihre Gefühle und Körperempfindungen tatsächlich zu verändern?

Tatsächlich hilft Atmen. Klar, das tun Sie sowieso. Ich meine, bewusstes Atmen. Dass Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem lenken. Auf Ihren Brustraum und Bauchraum, der sich in dem Moment vielleicht fest und unbeweglich anfühlt. Das darf sein. Das ist so. Aber sie werden schon bald bemerken, wie sich die Anspannung dort wieder löst und der Atem leichter fließt, wenn Sie folgendermaßen vorgehen:

Anleitung

Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Atem und beobachten Sie, wie Sie einatmen.
Dann atmen Sie langsam aus und verweilen noch ein bisschen.
Das ist die „Atempause“.
Eine kleine, fließende, ganz natürliche Atempause, kurz vor dem nächsten Atemzug.
Dann atmen Sie wieder ein.
Und langsam wieder aus.
Verweilen noch ein bisschen in der Atempause und atmen wieder ein.
Ganz von selbst.
Wenn Gedanken kommen, lassen Sie diese kommen und gehen, wie Wolken am Himmel.
Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder und immer wieder auf Ihren Atem.
Auf das Ein und Aus Ihres Atmens.
Und die kleine Atempause.
Nach einer Weile stellt sich eine tiefe innere Ruhe ein.
Sie können die Ruhe genießen und dort verweilen,
bis sich ein innerer Impuls meldet, der wieder auftauchen möchte.
Dann tauchen Sie wieder auf.
Gehen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit wieder nach außen.
Spüren Sie nach, wie es sich nun anfühlt, im Hier und Jetzt zu sein.
Der Stress-Wirbel dürfte sich jetzt wie ein Gewitter verzogen haben.
Sie können wieder klar denken und handeln und die Situation entspannt erfolgreich meistern.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Liebe Frau Pelzer-Gabriel,
    vielen Dank für den wunderbaren Artikel. Er kam gerade zu rechten Zeit. Die Anleitung ist sehr gut nachvollziehbar.

    Herzlichst Luise

  2. Liebe Luise,
    Vielen Dank für Ihren Kommentar. Es freut mich, dass Ihnen die Anleitung geholfen hat.
    Freundliche Grüße
    Ute Pelzer-Gabriel

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen